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Auch Heidelbergs Stadtteil Bergheim rückt an den Fluss

Großer Andrang am Freitagabend bei den „Neckarorten“ am Iqbalufer – Terrasse und Containerbar bleiben vorerst stehen

/ via RNZ von Lena Scheuermann /

Cocktails am Neckar, Videoinstallationen und Livemusik auf einer Bühne im Fluss – auf der sonst selten genutzten Grünanlage gegenüber dem Altklinikum am Iqbalufer wurde den Heidelbergern am Freitag einiges geboten. Die Auftaktveranstaltung der „Neckarorte“ im Stadtteil Bergheim lockte trotz des Herbstwetters entsprechend viele Besucher an den Fluss. „Am Iqbalufer wurde der Neckar durch die Vegetation verdeckt und die Grünfläche eher als Verkehrsinsel genutzt“, erklärt Architekt Jan van der Velden-Volkmann, einer der Organisatoren des Projekts. Durch die Umgestaltung sollen der Fluss und das Neckarufer für die Anwohner besser zugänglich und attraktiver gestaltet werden.

Neben der in einem Container untergebrachten Bar laden nun zahlreiche Sitzgelegenheit auf der aus Paletten gebauten Terrasse zum Verweilen ein. Für die nötige Helligkeit sorgen Lichterketten, die die Terrasse in ein gemütliches Licht tauchen. Zusätzliches Licht spendet eine „Leuchtboje“, die an eine überdimensional große Stehlampe erinnert. Zum Neckarufer hin wurden eine Tribüne mit Sitzmöglichkeiten und eine schwimmende Plattform auf dem Neckar installiert, auf der schließlich das Heidelberger Sinfonieorchester „Tonart“ für die musikalische Untermalung an diesem Abend sorgte.

„Seebühne und Tribüne sind speziell für dieses Wochenende gemacht und werden danach wieder abgebaut, aber die Terrasse, der Container und die Leuchtboje sind aktuell für ein halbes Jahr genehmigt“, erklärt der Architekt Thorsten Erl, ebenfalls Organisator für die Umgestaltung am Neckarufer. Zur Straße hin soll die Grünfläche vom Verkehr auf der B 37 abgeschirmt werden, was momentan noch symbolisch mit einigen eigens für die Veranstaltung aufgestellten kleinen Bäumchen demonstriert wird.

Nach einer musikalischen Einlage von „Tonart“ und einer kurzen Begrüßung durch die Organisatoren startete das eigentliche Programm des Abends. Auf der Seebühne gab das Orchester seine „Wassermusik“ zum Besten. Unterstützt wurden die Musiker dabei von zwei Balletttänzerinnen. Durch einen Szenenwechsel mit einer Lichtinstallation im „Raumfänger“ wurde der Blick wieder ans Ufer gelenkt. Den Abschluss bildete eine Filmvorführung auf der Seebühne. Gezeigt wurde „Pimp my City“ über die Aufwertung des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg. Anschließend konnten die Besucher den Abend mit Cocktails und Tapas ausklingen lassen.

Bei den Gästen kam die Aktion am Neckarufer gut an: „Es ist ein tolles Ambiente, das hier geschaffen wurde, mit einem Hauch von Sommer. Ich genieße es sehr, hier zu sitzen und Musik zu hören“, meint Lore Pfundstein. Auch Lisa Berger zeigt sich begeistert: „Man hat gleich eine ganz andere Perspektive auf den Fluss und die Brücken. Alles ist sehr aufwendig und schön gemacht, die große Lampe finde ich besonders toll.“

Auch die Veranstalter sind zufrieden: „Alle meine Erwartungen wurden übertroffen, der Abend zeigt, dass das Konzept funktioniert. Wenn die Besucher mit einem guten Gefühl heimgehen, ist es ein guter Anfang für die Neckarorte“, so Erl. Einige Vorschläge, wie das Gelände am Bergheimer Neckarufer weiter genutzt werden könnte, gibt es auch schon: als eine Art „Klassenzimmer am Fluss“, für Gottesdienste unter freiem Himmel oder künstlerische Aufführungen. Erl meint dazu: „Es bleibt ganz Ihnen und uns überlassen, was wir mit diesem Angebot anfangen.“

Original Artikel: RNZ

Nicht nur am, sondern auch auf dem Fluss: „Tonart“ spielte auf der Seebühne bei den „Neckarorten“ in Bergheim. Foto: Rothe

Mitgründer Neckarorte, Architekt und Stadtplaner in Heidelberg, Journalist und Medienkünstler.

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